Gutes Trekkingrad mit Tiefeinstieg für 799 Euro: E-Bike Touroll J1 ST im Test (2024)

Ein Trekking-E-Bike vereint eine robuste Bauweise mit allem, was ein Pedelec für die Stadt bieten muss. Eine sehr preiswerte Option ist das Touroll J1 ST. Ob das E-Bike überzeugt, zeigt unser Test.

In Zeiten hoher Benzinpreise und Verkehrskollaps in den Großstädten sind E-Bikes eine interessante Option als Fortbewegungsmittel im urbanen Umfeld. Für den Einsatz im Straßenverkehr muss ein Pedelec bestimmte Voraussetzungen erfüllen, etwa über Front- und Hecklicht, Glocke sowie Reflektoren verfügen. Nicht vorgeschrieben, aber sehr praktisch im Alltag, sind Schutzbleche und ein Gepäckträger. Nur so bleibt Kleidung auch bei nasser Straße halbwegs sauber – wenn auch nicht trocken.

Für wen ein klassisches Citybike oder Hollandrad nicht robust genug sind, kommt das Trekkingrad ins Spiel. Diese Spielart vereint Elemente eines Mountainbikes mit einem Stadtrad. Dazu gehören eine Federgabel, um Stöße durch Bordsteinkanten abzumildern, sowie breitere Reifen. Einen Haken haben viele Trekkingräder: Mit einem Diamantrahmen sind sie nicht so bequem zu besteigen.

Spannend wird es deshalb, wenn ein Trekking-E-Bike als Tiefeinsteiger daherkommt. In diese Kategorie gehört das Touroll J1 ST. Mit dem Coupon-Code 6LzSA5fG hat es einen Kampfpreis von 759 Euro bei Geekmaxi (limitierter Rabatt von 5 Prozent). Der erste Eindruck ist vielversprechend, was Ausstattung und Verarbeitung angeht. Doch wie fährt es sich? Das zeigt dieser Test.

Weitere Alternativen zeigen wir in der Top 10: Die besten E-Bikes für die Stadt – Trekking- und City-E-Bikes ab 900 Euro.

Montage, Design & Verarbeitung

Wie üblich liefert der Händler das E-Bike teilmontiert in einem XL-Karton. Beim Auspacken fallen gleich zwei Dinge positiv aus: Die Bestandteile sind gut gesichert und statt Styropor kommt Schaumstoff zum Einsatz. Das erspart nach dem Aufbau schon mal das lästige Staubsaugen.

Die Montage ist einfach, sämtliches notwendiges Werkzeug liegt bei, die Anleitung ist zwar recht knapp, erklärt aber alle notwendigen Schritte mit Anweisungen sowie Illustrationen. Hervorragend gefallen hat uns das beigelegte Multitool. Nach rund 45 Minuten steht das E-Bike vor einem, es fehlt nur noch das Nachziehen der Schrauben und Aufpumpen der Räder. Passende Hilfsmittel dafür zeigen wir in der .

Die Verarbeitung hinterlässt einen guten Eindruck. Sämtliche Schweißnähte sehen sauber gefertigt aus. Als Tiefeinsteiger verfügt das Touroll J1 nur über einen wuchtigen Hauptrahmen. Das erlaubt es bequem zuzusteigen, auch mit einem Rock. Der Akku ist komplett im Rahmen eingelassen und kann mit einem Schlüssel herausgelöst oder fixiert werden. Hinten befindet sich ein Gepäckträger.

Allerdings ist das J1 recht schwer: Das Nettogewicht liegt schon bei 26 Kilogramm, mit Akku sind es dann rund 29 Kilogramm. Da die maximale Zuladung nur rund 120 Kilogramm beträgt, hat man schlechte Karten als Personen jenseits der 90 Kilogramm. Schade, denn als Person mit einer Größe von 185 Zentimeter könnte man das J1 bequem fahren. Laut Hersteller eignet sich das Rad für Körpergrößen von 160 bis 200 Zentimeter.

Lenker & Display

Eher untypisch für ein Trekkingbike ist der Lenker, der leicht gebogen ist wie bei einem Citybike. Die Ergonomie des Lenkers ist mit einer Breite von 68 Zentimetern aber gut. Die Neigung in der Höhe etwa ist verstellbar. Angenehm und bequem fühlen sich die Griffe an. Glocke wie Schalthebel sind gut erreichbar.

Das LCD auf der linken Seite leuchtet hell, was die Ablesbarkeit bei Sonnenschein erleichtert. Es zeigt neben Geschwindigkeit auch den groben Akkustand sowie die seit dem letzten Einschalten zurückgelegten Kilometer an. Auf Wunsch schaltet man mit der Power-Taste durch weitere Angaben wie Gesamtkilometer, Durchschnittsgeschwindigkeit sowie Höchsttempo oder Fahrzeit. Das Licht schaltet man mit der Plus-Taste ein. Sehr erfreulich: Sowohl Rück- als auch Frontlicht sind am Stromkreis des Akkus angeschlossen. Bei günstigen E-Bikes muss man oft auf batteriebetriebene Leuchten zurückgreifen.

Antrieb & Fahrverhalten

Der Elektromotor sitzt wie für den Preis üblich in der Nabe am Heckrad. Nach etwa einer halben Pedalumdrehung schiebt Motor je nach gewählter Unterstützungsstufe das Rad zusätzlich an. Das Fahrverhalten ist äußert angenehm. Das Rad hält die Spur stabil und lenkt direkt sowie unmittelbar. Nichts klappert, alles wirkt sehr solide. Die Federgabel fängt Bordsteine gut ab. Der Sattel ist ebenfalls sehr bequem. Das Touroll J1 ST verbleibt im Besitz des Testers, den Testbericht werden wir bei Gelegenheit mit Langzeiterfahrungen ergänzen.

Das Drehmoment fällt mit 45 Nm nicht übermäßig hoch aus, ist aber angemessen für die Preisklasse und die Teilnahme am Straßenverkehr. Allerdings reagiert der Antrieb etwas verzögert, da es keinen Drehmomentsensor gibt, der auf die Stärke eines Pedaltritts reagiert. Es stehen fünf Stufen zur Verfügung, die die Motorunterstützung auf 12, 15, 18, 21 oder maximal 25 km/h begrenzen. Für steile Hänge im Gelände ist das Rad weniger gemacht, aber einen Hügel kommt man auf halbwegs festem Untergrund gut hoch.

Zum Einsatz kommen vorn und hinten mechanische Scheibenbremsen. Diese könnten nach unserem Geschmack etwas besser zupacken, hier ist noch etwas Feintuning an den Bremsen nötig.

Anmerkung: Ein beigelegter Gashebel erlaubt das Fahren nur mit elektrischer Kraft, das ist aber für den Einsatz als Pedelec für den Straßenverkehr in Deutschland nicht zulässig. Wir raten dringend davon ab, diesen Hebel zu montieren.

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Touroll J1 ST Trekking Bike Reflektoren sind vorhanden, das Rad erfüllt also die StVZO Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Akku mit Schloss Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Ansicht von links Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Das Frontlicht hängt am Stromkreis Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Scheibenbremsen Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Lenker Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike LCD Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Sattel Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Hinterrad Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Schaltung Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Ansicht von hinten Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Die Rückleuchte hängt ebenfalls am Stromkreis Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Originalverpackung Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Das Rad ist gut gesichert, die Montage dauert knapp unter einer Stunde. Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Zubehör Bild: TechStage.de

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Touroll J1 ST Trekking Bike Das Multitool ist wirklich genial. Bild: TechStage.de

Touroll J1 ST Trekking Bike

Touroll J1 ST Trekking Bike

Akku & Reichweite

Der im Rahmen integrierte Akku ist herausnehmbar, um ihn zu Hause mit dem beilegenden Ladegerät aufzuladen, ein vollständiger Ladevorgang dauert rund sieben Stunden. Die Kapazität fällt mit 561 Wattstunden (Wh) recht üppig aus. Der Hersteller gibt bis zu 100 Kilometer an Reichweite an. Das halten wir für etwas übertrieben. Letzten Endes hängt das aber von vielen Faktoren ab, wie dem Untergrund, Gewicht der fahrenden Person sowie topografischen Beschaffenheit oder Strecke. Bei einem Gewicht von 95 Kilogramm in der Stadt halten wir rund 60 Kilometer für realistischer. Unsere Langzeiterfahrungen pflegen wir noch nach.

Technische Daten

Räder 27,5 x 2,1 Zoll
Drehmoment 45 Nm
Akku 561,6 Wh
Tretunterstützungsstufen 12/15/18/21/25 km/h
Gewicht 26,9 kg (netto) / 29 kg (brutto)
Zul. Gesamtgewicht 120 kg

Preis

Der Preis ist wirklich fair. Zum Marktstart kostet das Touroll J1 ST bei Geekmaxi nur 799 Euro. Mit dem Code 6LzSA5fG bekommen TechStage-Leser einen weiteren exklusiven Rabatt von knapp 40 Euro. Wer kein Tiefeinsteiger möchte, bekommt das Touroll J1 mit Diamantrahmen für 749 Euro.

Alternativen

Noch mehr Pedelecs für den Straßenverkehr zeigen wir in der Top 10: Die besten E-Bikes für die Stadt – Trekking- und City-E-Bikes ab 900 Euro. Eine günstige und robuste Alternative mit Heckantrieb ist der Tiefeinsteiger Eleglide T1 Step-Thru (Testbericht) für 899 Euro bei Geekmaxi. Richtig gut abgeschnitten hat das Magmove CEH55M (Testbericht) dank Mittelmotor für 1299 Euro bei Geekmaxi, das aber keinen tiefen Einstieg bietet.

Fazit

Mit dem Touroll J1 ST Trekkingrad macht man eigentlich nichts falsch. Der Preis des E-Bikes ist fair, die Verarbeitung überzeugt. Es fährt sich bequem und angenehm mit adäquater Motorunterstützung durch die Stadt. Der Akku ist zudem recht üppig für den Preis. Die Beleuchtung funktioniert komplett über den Stromkreis, für den Einsatz in der Stadt erfüllt es alle Regelungen. Dank Federgabel kommt man auch gut auf holprigem Untergrund oder Bordsteinen zurecht.

Zu den Schwächen gehört das etwas hohe Gewicht des E-Bikes sowie die nicht übermäßig ausgeprägte maximale Zuladung. Für Personen über 90 Kilogramm eignet es sich weniger. Der Antrieb reagiert etwas träge oder verzögert, was aber bei einem Heckantrieb ohne Drehmomentsensor nicht ungewöhnlich ist. Die Bremsen könnten etwas besser zupacken.

Mehr über Pedelecs und E-Scooter zeigen wir hier:

  • Top 10: Die besten E-Bikes für die Stadt – Trekking- und City-E-Bikes ab 900 Euro
  • Top 8: Die besten leichten E-Bikes im Test – Testsieger ab 660 Euro
  • Top 10: E-Klapprad – die besten E-Bikes zum Falten ab 500 Euro im Test
  • Top 10 E-Mountainbikes: Die besten Offroad-E-Bikes unter 1000 Euro
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  • Top 7: Die besten Offroad-E-Scooter – der Günstigste ist auch der Beste
  • Top 10: E-Scooter mit dem größten Akku – der günstigste hat die beste Reichweite

Anmerkung:

Im Rahmen dieses Tests haben wir das E-Bike in der Stadt bei verschiedenen Szenarien wie geteerten Radwegen, geschotterten Feldwegen und Anstiegen gefahren. Langfristige Probleme, die eventuell bei monate- oder jahrelanger Alltagsnutzung auftreten, können wir auf diese Weise nicht erfassen. Finden wir nach Veröffentlichung unseres Testberichts noch Fehler beim Rad oder werden wir von Lesern auf etwas hingewiesen, aktualisieren wir den Testbericht.

Wer bei einem chinesischen Händler kauft, bezahlt meistens deutlich weniger. Allerdings kann es Hürden geben bei einem Gewährleistungs- oder Garantiefall. Außerdem ist das Einfordern von Verbraucherrechten (Rückgabe, Gewährleistung) schwieriger oder gar nicht möglich, da die Anbieter außerhalb der EU sitzen. Wir verlinken auf Händler, mit denen wir im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht haben.

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