LG OLED 55E7 im Test: Darum setzt er sich an die Spitze (2024)

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OLED Fernseher im Test

Uhr

Christoph de Leuw

Brillante Bildqualität liefern auch andere OLED Fernseher. Der Test von COMPUTER BILD verrät, warum sich der neue E7 von LG die Poleposition sichert.

Testfazit

Der LG OLED E7 gehört zu den besten Fernsehern überhaupt. Einen großen Anteil daran hat die brillante Bildqualität mit tollen Farben und nahezu perfektem Kontrast – typisch für OLED-TVs. Beim E7 ist außerdem der Ton ordentlich und die Ausstattung top: mit umfangreicher App-Auswahl und USB-Aufnahme unabhängig vom laufenden Programm.

Pro

  • Hervorragende Bildqualität
  • Sehr ordentlicher Ton
  • Schickes Design mit extrem dünnem Bildschirm
  • Umfangreiche Ausstattung

Kontra

  • Keine analogen Videoeingänge

LG OLED 55E7 im Test: Darum setzt er sich an die Spitze (1)

Das O macht den Unterschied. Es steht für organisch. Im Bildschirm des neuen LG-OLED-Fernsehers kommen organische Leuchtdioden zum Einsatz. Das bedeutet, sie bestehen aus Kohlenstoffverbindungen und lassen sich bedeutend kleiner herstellen als übliche LEDs, die aus kristallinen Halbleiterverbindungen bestehen. Die winzigen Abmessungen ermöglichen Bildschirme, bei denen jeder einzelne Bildpunkt aus Leuchtdioden besteht. Bei Fernsehern mit extrascharfer Ultra-HD-Auflösung sind das über 30 Millionen dieser winzigen, leuchtenden Bauteile. Damit können OLED-Bildschirme sehr reine Farben und einen perfekten Kontrast erzeugen, da sich jeder Bildpunkt präzise in der Helligkeit von tiefem Schwarz (ausgeschaltete OLED) bis maximaler Leuchtkraft regeln lässt. Die bisher üblichen LCD-Bildschirme dagegen leuchten nicht selbst, sondern stellen die Bilder wie ein Dia dar. Erst eine weiße Lichtquelle im Rücken der LCD-Bildschirme bringt sie zum Leuchten. Dieses Backlight erzeugen in der Regel Halbleiter-LEDs, daher auch die Bezeichnung als LED-Bildschirme. Für schwarze Bildteile lässt sich das Backlight aber nie perfekt abblocken, der Kontrast fällt daher nicht so hoch wie bei OLED-Bildschirmen aus. Darüber hinaus ist aufgrund der Bauweise der zulässige Blickwinkel geringer. Aus seitlich versetzter Position bleichen bei LCD-Bildschirmen die Farben aus und der Kontrast lässt nach.

OLED-Bildschirme haben Vorteile


LG OLED 55E7 im Test: Darum setzt er sich an die Spitze (2)

Die winzigkleinen OLEDs erlauben allerdings nur eine begrenzte Maximalhelligkeit. Das führte bei den allerersten OLED-Fernsehern zu etwas funzeligen Bildern, die sich kaum gegen Tageslicht durchsetzten konnten.

Aktuelle OLED-Modelle

haben dagegen mächtig aufgeholt. So bringt es der LG OLED 55E7 auf respektable 666 Candela pro Quadratmeter, beim Vorgänger

LG E6

waren es unter gleichen Bedingungen nur 360 Candela. Voraussetzung: Im Bildmenü ist der Modus „ISF Heller Raum“ eingestellt. Damit ist der E7 absolut tageslichttauglich, ab Werk schöpft der Fernseher sein Potenzial nicht aus. Darüber hinaus glänzte der LG im Testlabor mit nahezu perfekten Farben. Die Abweichungen waren auch ohne Bildschirmkalibrierung vernachlässigbar, den bei HDTV und Blu-ray gelieferten Farbumfang bildete der LG komplett ab. Selbst die breitere Farbpalette neuer Digital-Kinofilme und Ultra-HD-Blu-rays (DCI P3) deckte der LG zu 97 Prozent ab. Der hohe Maximalkontrast und der große Farbumfang mit feiner Abstufung wird auch unter dem Kürzel HDR zusammengefasst. Entsprechend produzierte HDR-Filme gibt es auf

UHD-Blu-ray-Player

und im iTunes-Store sowie von den Streaming-Anbietern Amazon Prime Video und Netflix. Dazu kommen saubere Bewegungen ohne jegliche Nachzieheffekte. Gegen diese Bildqualität tut sich die LCD-Konkurrenz schwer. Einige aktuelle Ultra-HD-Modelle wie der

Samsung Q9F

erreichen zwar noch größere Maximalhelligkeiten von über 1.000 Candela pro Quadratmeter (oft auch als Nits bezeichnet), kämpfen aber oft mit Artefakten in dunklen Bildteilen. Je dunkler das Wohnzimmer ist, um so eher fällt das auf. Je heller das ist, um so eher wirken der LG OLED E7 und andere OLED-Fernseher matter. Obwohl die Oberfläche des Bildschirms spiegelblank aussieht, fallen kaum störende Reflexionen auf. Der OLED-Bildschirm ist hervorragend entspiegelt.

LG OLED E7 im Test: Guter Ton, pralle Ausstattung


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Der LG hat aber noch mehr als überwältigende Bildqualität zu bieten. So gaben sich die Entwickler auch beim Ton große Mühe. Statt die Lautsprecher irgendwie im Bildschirmrand oder auf der Rückseite zu verstecken, brachte sie LG sichtbar unter dem Bildschirm unter. So können sie ungehindert direkt in Richtung Zuschauer abstrahlen, was der Sprachverständlichkeit zugute kommt. Tiefe Bässe darf man von der schmalen Lautsprecherleiste nicht erwarten, der Klang ist aber recht ausgewogen. Während der Fernseher auf den oberen zwei Dritteln dank der OLED-Technik kaum 5 Millimeter flach ist, fällt das untere Drittel wegen der erforderlichen Elektronik dicker aus. Abnehmbare Blenden vor den Anschlüssen sorgen für aufgeräumtes Aussehen. Der doppelte Sat-Antennen-Anschluss weist auf doppelt eingebaute Empfänger hin. Die erlauben die Aufnahme von TV-Sendungen auf externe USB-Festplatten, während gleichzeitig ein anderes TV-Programm auf dem Bildschirm zu sehen ist. Beim Empfang per Kabel und Antenne (inklusive

DVB-T2 HD

) funktioniert das ebenfalls, da genügt sogar jeweils ein einziges Antennenkabel. Und für die Fälle, in denen weder das aktuelle Fernsehprogramm noch das Aufnahmearchiv etwas passendes zu bieten haben, holt der LG per Netzwerkanschluss und WLAN TV-Beiträge aus Mediatheken sowie Filme und Serien sämtlicher großen Anbieter aus dem Internet auf den Bildschirm. Schönes Extra: Ein langer Druck auf die „T.Opt.“-Taste blendet Empfehlungen zur jeweils laufenden Sendung ein, etwa ähnlichen Beiträgen in Mediatheken oder auf YouTube.

Magic Remote: Bedienung aus dem Handgelenk


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Trotz des großen Funktionsumfangs haben sich auch LG-Neulinge schnell in die Bedienung hereingefuchst. Die große Fernbedienung reagiert auf Wunsch auf Handbewegungen und übersetzt diese in Bewegungen eines Mauszeigers in den schön gestalteten Menüs. Die Plus- und Minus-Tasten für Programmwechsel und Lautstärke liegen griffgünstig, dazwischen gibt es ein Rad zum Durchblättern etwa der Senderliste. Sogar auf Sprachbefehle hört die Fernbedienung auf entsprechenden Tastendruck. So lassen sich YouTube-Videos oder Filme von Streaming-Diensten ohne lästige Tipperei finden. Das funktioniert leider nur mit wenigen Streaming-Apps wie Netflix, Amazon zum Beispiel hat seinen Katalog bislang nicht für die Suche freigegeben. Wem Sprachsuche und Bewegungssteuerung zu frickelig erscheinen, der kann beides auch einzeln im Menü deaktivieren. Außerdem liefert LG eine kleine Zweitfernbedienung mit, die nur die Plus- und Minus-Tasten für Lautstärke und Programmwechsel und Menütasten hat und auf eine Zehner-Tastatur verzichtet.

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